Internationale Solidaritätsaktion in Den Haag

Seit dem 28. Juni 2001 sitzt der ehemalige jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic im Gefängnis Scheveningen. Das Gefängnis diente vor 60 Jahren den deutschen Faschisten zur Inhaftierung niederländischer Widerstandskämpfer. Das "Internationale Komitee zur Verteidigung Slobodan Milosevic" (ICDSM) hatte zu einer Solidaritätsaktion in den Haag zum 28. Juni 2003 aufgerufen. Knapp 300 Demonstranten aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Österreich, Serbien und den USA forderten die Freilassung von Milosevic. Nach einer Kundgebung vor dem Tribunal in Den Haag demonstrierten die Teilnehmer zum Gefängnis in Scheveningen.

Klaus Hartmann, Bundesvorsitzender des Freidenkerverbandes und ICDSM-Vizepräsident, berichtete von einem Gespräch mit Milosevic vom Vortag. "Er ist kämpferisch und lässt sich nicht unterkriegen", meinte Hartmann. "Nach der ersten Halbzeit steht die Anklage, allen voran Carla del Ponte, völlig nackt da", erklärte er. Die Solidaritätsaktion war von starken "Sicherheitsvorkehrungen" der niederländischen Polizei vor dem Tribunal und dem Gefängnis begleitet.

unsere zeit - Zeitung der DKP, vom 4. Juli 2003

  zurück